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Thema: Uncharted 2 - Among Thieves Do Sep 17, 2009 2:12 pm
Uncharted 2 - Among Thieves
Spätestens nach der beeindruckenden Präsentation auf der diesjährigen E3 dürfte auch der letzte PlayStation 3-Besitzer hellhörig geworden sein und sich auf Uncharted 2: Among Thieves freuen, das im Herbst des Jahres erscheinen und den erfolgreichen Erstling unter anderem durch eine Multiplayer-Komponente bereichern wird. Dank der aktuell stattfindenden Beta, die der Presse und ausgewählten Kunden zur Verfügung gestellt wurde, konnten wir einen ersten Blick auf die Mehrspieler-Modi werfen und sind somit in der Lage, euch schon jetzt einen Eindruck vom Geschehen zu vermitteln.
Der Mehrspieler-Part von Uncharted 2: Among Thieves lässt sich grob in zwei Bereiche unterteilen. Zum einen warten mit dem Team-Deathmatch und der von Capture the Flag beeinflussten Disziplin „Plündern“ zwei Modi, die wohl jedem Shooter-Fan ein Begriff sein dürften. Des Weiteren nahm man sich die Kritik der Fans zu Herzen, die nach der Veröffentlichung von Uncharted: Drakes Schicksal lautstark einen kooperativen Multiplayer forderten, und stellte genau diesen Modus zur Verfügung. Zudem wird man im Hauptmenü registrieren, dass eine Cinema-Funktion den Weg in das Spiel fand. Da diese in der Beta noch nicht genutzt werden kann, lässt sich über die weiteren Funktionen bisher nur spekulieren. Es ist allerdings anzunehmen, dass Feuergefechte oder Ausschnitte von ihnen aufgezeichnet und anschließend einer breiten Masse zur Verfügung gestellt werden können. Bevor man sich in die Mehrspieler-Gefechte wagt, darf zunächst das eigene Profil individuell gestaltet werden. Beispielsweise ist es hier möglich, den bevorzugten Charakter, mit dem man auf der Seite der Helden beziehungsweise der Schurken agieren möchte, auszuwählen. Neben dem gewünschten Charakter, dürfen hier so genannte „Booster“ ausgewählt werden, die Veteranen ebenfalls aus verschiedenen Vertretern des Genres kennen dürften. Unterteilt in primäre und sekundäre Booster erhöhen diese Fertigkeiten eure Genauigkeit beim Nutzen verschiedener Waffensysteme, verstärken den Schaden oder ermöglichen es euch beispielsweise größere Magazine zu nutzen oder mehr Munition aufzunehmen. In der Beta stehen lediglich eine Hand voll Booster bereit, weshalb sich die taktischen Möglichkeiten der unterschiedlichen Kombinationen leider in Grenzen halten.
Um die Kunden langfristig zu motivieren, ist es mittlerweile üblich, ein Belohnungs- beziehungsweise Level-System zu integrieren. Uncharted 2: Among Thieves bildet da keine Ausnahme und belohnt Abschüsse oder erfolgreich gemeisterte Missionen mit virtuellem Geld, das im Prinzip nichts anderes darstellt, als die klassischen Erfahrungspunkte. Wurden genug Moneten gesammelt, steigt euer Charakter im Rang auf, was sich unter anderem an der Level-Anzeige eures Profils bemerkbar macht. Anhand der Beta lässt sich bisher nicht abschätzen, welche Vorteile fleißige Zeitgenossen mit zunehmender Spieldauer genießen, da Belohnungen für das Verbessern eines Ranges bisher ausbleiben. Man darf jedoch davon ausgehen, dass das Erhöhen des eigenen Levels in der finalen Version mit Boni wie neuen Kostümen, Waffen oder Boostern versüßt wird. Sobald man die Einstellungen hinter sich gebracht hat, wird man schnell auf ein erstes Manko in Form des Match-Makings stoßen. Auch wenn man bei Naughty Dog mittlerweile an einem entsprechenden Patch schraubt, wird aktuell ein hohes Maß an Geduld vorausgesetzt, da mitunter mehrere Minuten vergehen können, ehe ein Spiel zustande kommt - unerheblich davon, ob ihr euch in den Vs.-Multiplayer oder den kooperativen Modus stürzt. Wir gehen allerdings davon aus, dass diese Problematik spätestens mit der Vollversion der Vergangenheit angehört.
Spielerisch versucht Uncharted 2: Among Thieves erst gar nicht neue Wege zu gehen und verlässt sich stattdessen vollkommen auf die Stärken der Konkurrenz, die man recht offensichtlich übernimmt und mit kleineren Verbesserungen anreichert. Sowohl im Team-Deathmatch als auch in der „Plündern“ genannten Variante stehen sich zwei Teams mit bis zu fünf Teilnehmern gegenüber, die in Helden und Schurken unterteilt sind. Während sich unter den guten Streitern bekannte Recken wie Drake, Elena, Sully oder Drakes neuer Sidekick Chloe befinden, wurden die Schurken der Geschichte der Kampagne übernommen. Die Regeln des Modus Team-Deathmatch dürften wohl jedem bekannt sein: Es wird eine bestimmte Punktzahl vorgegeben und das Team, das als erstes die verlangte Anzahl an Abschüssen erreicht, gewinnt die Runde. Uncharted 2 setzt dabei auf klassische Respawn-Action. Soll heißen, dass ihr zehn Sekunden nach einem Ableben automatisch an einem bestimmten Punkt der Karte abgesetzt werdet und euch erneut in das Geschehen stürzen dürft. „Plündern“ erinnert wie bereits angesprochen an den beliebten Capture the Flag-Modus. Mit dem kleinen aber feinen Unterschied, dass man dieses Mal nicht die Fahnen der gegnerischen Gruppierung in seinen Besitz bringt, sondern deren Schätze stibitzt und sich mit diesen aus dem Staub macht, um zu punkten und das Spiel zu gewinnen.
Der kooperative Modus wurde für drei Teilnehmer ausgelegt und verfolgt ein ähnliches Konzept wie sein Pendant aus Resistance 2. Statt euch lediglich gemeinsam durch die Kampagne zu scheuchen, warten hier speziell für den Coop entworfene Missionen, in denen ihr möglichst zusammenarbeiten solltet, um die vorgegebenen Ziele zu erreichen. Die Spieler schlüpfen in die Rollen von Drake, Chloe und Sully, um sich immer neu anrückenden Gegnerwellen und kleineren Rätseln zu stellen, die in der Regel die Zusammenarbeit aller drei Teilnehmer voraussetzen. Wird ein Kamerad von den CPU-Kontrahenten niedergestreckt, ist es möglich diesen mit einem Druck auf die Dreieck-Taste wiederzubeleben, ehe er endgültig das Zeitliche segnet. Wird die gesamte Gruppe drei Mal ausgeschaltet, so gilt die Mission als gescheitert und muss ein weiteres Mal angegangen werden. An für sich hinterließ der Coop bereits jetzt einen spaßigen Eindruck und hatte lediglich mit einem Manko zu kämpfen, das von den Entwicklern hoffentlich noch angegangen wird. Den Kontrahenten merkt man es nämlich allzu deutlich an, dass es sich hierbei um Scripts aus dem Lehrbuch für angehende Entwickler handelt. Eine flexible und eigenständige künstliche Intelligenz solltet ihr nicht erwarten. Mitunter liefen die KI-Kameraden stur ihre Routen ab und boten unserer Truppe so die perfekte Möglichkeit, sie ohne weiteres zu flankieren und ohne größere Anstrengungen ins Jenseits zu befördern. Dies soll natürlich nicht bedeuten, dass der Coop keine Herausforderungen bereithalten würde. Dank ihrer zahlenmäßigen Überlegenheit und der Tatsache, dass mitunter reichlich widerstandsfähige Schurken Jagd auf euch machen, werdet ihr euch nicht nur einmal mit kritischen Situationen konfrontiert sehen.
Spielerisch musste sich schon der erste Teil den Vorwurf gefallen lassen, dass man hier einen mehr als offensichtlichen Nachahmer von Epics Locust-Hatz ins Rennen schickte. Ob man sich dieser vermeintlichen Kritik anschließen möchte, ist natürlich jedem selbst überlassen. Nicht von der Hand zu weisen sind allerdings die Gemeinsamkeiten im spielerischen Bereich, die durch den Mehrspieler-Modus von Uncharted 2: Among Thieves noch deutlicher an das Tageslicht treten. Ersetzt Marcus und Dom durch Drake, Chloe und Anhang und schon habt ihr eine Vorstellung, was euch im Herbst des Jahres erwarten wird. Als Fundament der Spielmechanik fungiert das kontextbasierte Deckungssystem, das schon jetzt einen ungemein flüssigen und dynamischen Eindruck hinterließ. Auf Knopfdruck hechtet ihr hinter die Deckung, gebt mit der Feuertaste einige gezielte Schüsse ab und setzt mit einem sportlichen Hechtsprung die Action fort. Was auf der Xbox 360 schon zwei Mal hervorragend funktionierte, macht auch auf der PlayStation 3 eine gute Figur. Doch Drake wäre natürlich nicht Drake, wenn er und der Rest der Bande nicht zusätzliche Fertigkeiten in Petto hätten, mit denen sie sich deutlich von den Schwergewichten aus dem Hause Epic Games abheben. Wie es schon in der Kampagne des ersten Teils der Fall war, verstehen sich die Protagonisten als ungemein sportliche Kraxler und dürfen sich die unterschiedlichen Ebenen der abwechslungsreichen Maps zunutze machen. Erklimmt eine Brüstung, nehmt die Kontrahenten aus dem zweiten Stock eines Hauses unter Beschuss oder begebt euch zwecks besserer Übersicht auf einen LKW, die Möglichkeiten sind zahlreich und sorgen dafür, dass ihr auch nach zahlreichen Runden noch taktische Elemente auf den Maps entdecken werdet, die euch bisher fremd waren.
Steuerungstechnisch macht Uncharted 2: Among Thieves dabei alles richtig und setzt auf ein gut geöltes System, das schon jetzt locker von der Hand geht und euch auch in hektischen Momenten nur selten im Stich lässt. Leider geht Licht oftmals mit Schatten einher und so offenbarten sich in der Beta diverse Mankos, die in einem ambitionierten Titel dieser Gattung eigentlich nichts zu suchen haben. Beispielsweise machte uns die Kollisionsabfrage gelegentlich einen Strich durch die Rechnung, was sich darin äußerte, dass euch die Kugeln der Kontrahenten selbst dann treffen, wenn ihr euch eigentlich hinter einer sicheren Deckung wähnt. Auch im Bereich des Balancings sollte Naughty Dog noch die eine oder andere Schraube nachziehen. Ob nun 70 oder 80 Prozent der Kugeln, die ihr mit einem vollständigen Magazin auf die Reise in Richtung Gegner schickt, ihr Ziel finden, sei einmal dahingestellt, trotz allem dürfte es etwas unverständlich anmuten, dass der Gegnerspieler selbst nach einem verschossenen Magazin noch ausreichend Energie mitbringt, um euch mit einem simplen Schlag des Gewehrkolbens ins Reich der Träume zu schicken. Aber auch hier verweisen wir auf den Beta-Status des Titels und gehen davon aus, dass man bis zum finalen Release nachbessern wird.
Technisch hinterließ das neue Abenteuer von Nathan Drake schon jetzt einen hervorragenden Eindruck. Die abwechslungsreichen Maps bestechen durch die vielen kleinen Details, die Animationen der Protagonisten wurden gegenüber dem Erstling noch einmal verfeinert und selbst im dichtesten Kugelhagel gibt sich die Framerate keine Blöße. Lags bei vollen Lobbys? Ebenfalls Fehlanzeige. Akustisch darf man sich abschließend auf die bekannten Synchronsprecher des Erstlings und wuchtige Waffengeräusche freuen, die für die nötige Atmosphäre innerhalb der Feuergefechte sorgen.